Werk

Stoffe, Spitzen, transparente Gewebe, Fäden, Schnüre, Folien und Ähnliches bilden den Grundstock für die aktuellen Arbeiten Petra Lindenmeyers. Da wird gemalt, genäht, bestickt, appliziert. Altes wird mit Neuem kombiniert, Fundstücke, die eine Geschichte in sich tragen, werden auf spannungsreiche Weise mit zeitgenössischen, oft banalen, emotionslosen Materialien in Beziehung gesetzt. Aus der Fülle der Mittel und Materialien entstehen in doppeltem Sinne vielschichtige Materialcollagen und Wandobjekte, deren meist in poppig-bunten Farben leuchtende, semitransparente Oberflächen den sich dahinter entwickelnden Raum gleichermaßen verhüllen wie preisgeben.

Die darunter liegenden Bedeutungsschichten zu entdecken und zu entziffern, fordern die durchscheinenden Lagen geradezu heraus. Hinter der vordergründigen Heiterkeit verbergen sich Geschichten, die von Glück, Träumen, Hoffnungen aber auch Ängsten und Abgründen erzählen.

Immer ist es die menschliche Existenz, die den Blick der Künstlerin auf sich zieht, das tägliche Leben, die kleinen Freuden und die großen Sorgen. Und so taucht die menschliche Figur immer wieder in den Arbeiten Petra Lindenmeyers auf – mal fragmentarisch, mal in ihrer Gesamtheit, doch in der Regel nur durch die Linie der Körperkontur markiert, während die Körperoberflächedurchlässig bleibt und in der Umwelt aufgeht.

Camilla Bonath-Voelkel M. A., Kunsthistorikerin, 2011

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